Ältere Verkehrsteilnehmer fahren sicher. Derzeit gibt es in Deutschland rund 22 Millionen Menschen, die 60 Jahre und älter sind. Bis 2030 wird sich ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung um rund 341 Prozent auf 29,4 Millionen erhöhen. Mehr als 12 Millionen Menschen über 65 Jahren sind bereits heute im Besitz einer PKW-Fahrerlaubnis, circa 7 Millionen Männer und 6 Millionen Frauen. Die Mehrzahl von ihnen – rund 8 Millionen – verfügt ständig über einen Pkw. Allein in der Altersgruppe der über 75-Jährigen verfügen heute schon 2,8 Millionen Menschen ständig über einen Wagen.
Am Steuer sind Senioren dabei sehr sicher unterwegs: Sie treten wesentlich seltener als Unfallverursacher auf als es ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung entspricht. Die heutige Generation der älteren Autofahrer wird geprägt von einer lebenslangen Fahrpraxis und einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Fahrzeug. Altersbedingte Leistungseinbußen wie abnehmende Sehkraft, Nachlassen der Beweglichkeit und der Reaktionsfähigkeit können größtenteils durch Erfahrung, Besonnenheit und Ruhe kompensiert werden.
Auf dieser Basis gibt es keine stichhaltige Begründung für die ständig wiederkehrende Forderung nach einer vorgeschriebenen Eignungsbegutachtung ab einem bestimmten Lebensalter oder gar einer Befristung des Führerscheins. Für viele ältere Menschen stelle die Verfügbarkeit des Pkw die Voraussetzung für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben dar. Dies gilt umso mehr angesichts reduzierter Angebote zur Versorgung und des öffentlichen Verkehrs im ländlichen Raum. Unverhältnismäßige Auflagen für diese Altersgruppe wären damit eine Diskriminierung und im Einzelfall mit drastischen Folgen verbunden.